Hydrological Atlas of Switzerland

Tracks along the Water World – Hydrological excursions in Switzerland


 
Ausgangspunkt der Exkursion ist die Bergstation der Luftseilbahn Belalp. Über einen Höhenwanderweg gelangt man in 30 Minuten zum ersten Halt beim Aletschbord. Von einer Aussichtsterrasse aus bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf den Grossen Aletschgletscher, dem mit einer Länge von 23 km und einer Fläche von 81.7 km2 sowohl längsten als auch flächenmässig grössten Gletscher der Alpen.

Gletscher reagieren auf sich verändernde Klimabedingungen durch Schwankungen in ihrer Ausdehnung. Ihre Veränderungen widerspiegeln die natürliche Variabilität des Klimas und sind somit wichtige Zeugen für den Nachweis vergangener und gegenwärtiger Klimaverhältnisse. Seit dem letzten Gletscherhochstand am Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 weichen die Gletscher in der Schweiz generell zurück, so auch der Grosse Aletschgletscher. 1859/60 reichte seine Zunge über 3.4 km weiter ins Tal hinunter als heute. Ein Vergleich der heutigen Gletscherausdehnung mit einer im Exkursionsführer enthaltenen Fotografie aus dem Jahre 1856 macht deutlich, wie stark sich die Klimaerwärmung auf Länge, Fläche und Eisdicke des Gletschers ausgewirkt hat. Obwohl das seit 1856 abgeschmolzene Eisvolumen in etwa dem Inhalt des Zuger Sees entspricht, stellt der Grosse Aletschgletscher nach wie vor den grössten Süsswasserspeicher der Alpen dar. Die in seinem Eis gespeicherte Wassermenge (rund 11.7 Billionen Liter) würde ausreichen, um die gesamte Schweizer Bevölkerung während 10 Jahren mit 450 Litern Trinkwasser pro Person und Tag versorgen zu können.


 
Über einen Wanderweg führt die Exkursionsroute talwärts. Weit unten in der Massaschlucht erblickt man immer wieder den Gletscherbach Massa. Nach rund 30 Minuten Wanderung erreicht man den zweiten Halt mit einem guten Ausblick auf die rund anderthalb Kilometer unterhalb des Gletschertores gelegene eidgenössische Abflussmessstation. Hier erhalten die Exkursionsteilnehmenden wertvolle Informationen zur Abflussmessung und zum Abflussregime des Gletscherbaches.

In der Fortsetzung führt die Exkursionsroute über das Bachbett des Bruchji. Dieser Wildbach gilt als stark murganggefährdet und stellt für Blatten seit Jahrhunderten eine grosse Gefahr dar. Im Exkursionsführer wird aufgezeigt, welche Massnahmen getroffen wurden, um das Dorf zu schützen.

Die Exkursionsroute führt weiter talwärts zum Stausee Gibidum, wo das Thema der Wasserkraftnutzung behandelt wird. Gletscher sind eine wichtige Ressource für die Stromgewinnung im Alpenraum, da sie im Sommer riesige Wassermassen freisetzen. Um die Schwankungen des Abflusses auszugleichen, wird das Wasser gestaut und im Stausee zwischengespeichert. Es bietet sich an diesem Standort die Gelegenheit, Fragen rund um die Wasserkraftnutzung im Alpenraum zu diskutieren. Im Exkursionsführer wird dabei auf die Auswirkungen des Klimawandels und auf die Beeinflussung von Fliessgewässern durch Kraftwerke eingegangen. Am letzten Halt führt das meist völlig ausgetrocknete Flussbett der Massa unterhalb der Staumauer die Probleme rund um die Restwassermengen deutlich vor Augen.

 

Aktualisierungen 2.1 (Stand 07.2022)

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